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Intelligente Messsysteme

Funktionen und Vorteile der Technik

Ein intelligentes Messsystem besteht aus 2 Komponenten:

Als Smart-Meter-Gateway wird die Kommunikationseinheit zur Datenübertragung eines intelligenten Messsystems bezeichnet. Hier werden die Zugriffsrechte verwaltet, Messwerte verarbeitet und gesichert übertragen.

Über die Kommunikationseinheit werden also die Messdaten, z. B. der Stromverbrauch, die Leistung oder die eingespeiste Energie, fernausgelesen. Sie können Ihre Messdaten über eine lokale Schnittstelle und einen personalisierten Zugang einsehen, so dass Sie alle Informationen über Ihren Verbrauch oder Ihre Erzeugung nach Bedarf nutzen können.

Die fernausgelesenen Daten werden außerdem allen relevanten Marktpartnern zur Verfügung gestellt. Neben uns als grundzuständigem Messstellenbetreiber und Verteilungsnetzbetreiber erhält auch Ihr Stromlieferant die Daten. Weitere berechtigte Marktpartner können eingebunden werden.

Zukünftig wird mit dem intelligentem Messsystem auch die Steuerung einer Anlage mit einer steuerbaren Verbrauchsein­richtung nach § 14a EnWG oder einer Erzeugungsanlage möglich sein.

Vorteile:

  • Ein intelligentes Messsystem registriert kontinuierlich den Stromverbrauch und die elektrische Leistung. Kunden können ihre Messdaten über eine lokale Schnittstelle und einen personalisierten Zugang einsehen.
  • Das intelligente Messystem kann aus der Ferne ausgelesen werden oder Daten über den Verbrauch senden, so dass eine manuelle Ablesung des Zählerstands nicht mehr erforderlich ist.
  • Der Versand von Messwerten erfolgt direkt und automatisch; die manuelle Ablesung und das Schätzen von Zählerständen sind daher bei intelligenten Messsystemen nicht mehr notwendig.
  • Durch die Verfügbarkeit eines intelligenten Messsystems können Sie zukünftig neben zeit- auch lastvariable Tarife eines Stromlieferanten nutzen.

 

Wer erhält ein intelligentes Messystem?

Das Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) schreibt sogenannte Pflichteinbaufälle vor.

  • Stromverbrauch ab 6.000 kWh 
  • Betrieb einer Erzeugungsanlage mit einer installierten Leistung ab 7 kW
  • Betrieb einer steuerbaren Verbrauchseinrichtung nach § 14a EnWG

Unabhängig vom Verbrauch werden iMSys in allen Anlagen eingebaut, die aktuell eine RLM-Messung haben.

Die Rollout-Zeitfenster für die einzelnen Gruppen sind zeitlich gestaffelt und von der technischen Verfügbarkeit zertifizierter Smart Meter Gateways abhängig. 

Optionaler Einbau

DONETZ hat als grundzuständiger Messstellenbetreiber die Möglichkeit (Option), den Einbau bei weiteren Fallgruppen zu beauftragen. Dies wird aktuell bewertet.
Entscheidet sich der Messstellenbetreiber für diesen optionalen Einbau, ist diese Entscheidung für Sie als Kunde bindend und Sie müssen den Einbau dulden.

Freiwilliger Einbau

Ab 2025  können Sie den Einbau eines intelligenten Messsystems vom grundzuständigen Messstellenbetreiber auf eigene Kosten gegen ein Entgelt in Höhe von nicht mehr als einmalig 30 Euro verlangen. Das einmalige Entgelt gilt unabhängig von der Einbaugruppe des MsbG. Die allgemeinen Preisobergrenzen bleiben davon unberührt (§ 30 MsbG).

Nach Einbau gelten die allgemeinen Preisobergrenzen.

 

Zugriff auf Ihre Verbrauchsdaten

Über die Transparenz- und Display-Software (TRuDI) können Sie Ihre abrechnungsrelevanten Verbrauchsdaten jederzeit vor Ort an Ihrer Kommunikationseinheit nachvollziehen.

TRuDI bietet eine Displayfunktion für die im Smart-Meter-Gateway verfügbaren Messwerte. Mit der Transparenzfunktion haben Sie die Möglichkeit eine Tarifrechnung Ihres Stromlieferanten auf Basis der Messwerte lokal nachzuvollziehen und damit seine Rechnung zu prüfen.

Mit TRuDI stellt die Initiative Bundesdisplay eine herstellerübergreifende, standardisierte Visualisierungslösung bereit, die die Anforderungen des MsbG und der Vorgaben der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) erfüllt und die im Rahmen der Vorgaben des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik nutzbar ist.

Weitere Informationen dazu finden Sie hier

 

Zugriff und Datenschutz

Für intelligente Messsysteme erklärt das Messstellenbetriebsgesetz Schutzprofile und Technische Richtlinien zur Gewährleistung von Datenschutz, Datensicherheit und Interoperabilität für verbindlich. Dadurch soll ein einheitliches und sehr hohes Sicherheitsniveau gewährleistet werden.

Hauptverantwortlich für die Erstellung dieser Schutzprofile und Richtlinie ist das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Zertifizierte Systeme sind mit einem Siegel des BSI gekennzeichnet. Das BSI ist ebenfalls für die Fortentwicklung der Schutzprofile verantwortlich. 

Der Zugriff auf das Gateway und die Daten sind durch die strengen Vorgaben des Gesetzgebers sowie durch die technischen Regeln des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik geregelt.

Zertifizierte Gateways tragen ein Siegel des BSI und erfüllen die Vorgaben des BSI-Schutzprofils BSI-CC-PP-0073 für Smart-Meter-Gateways, die Vorgaben der BSI TR-03109 und die Anforderungen der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt PTB-A 50.8.

Die Dortmunder Netz GmbH als grundzuständiger Messstellenbetreiber verbaut selbstverständlich uneingeschränkt zertifizierte Geräte.

Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie hier.

 

Hinweis: 

Bei einem Jahresverbrauch unter 100.000 kWh werden von dem intelligenten Messsystem Messwerte in einer Auflösung von 15 Minuten einmal täglich an den Messstellenbetreiber gesendet. Der Messstellenbetreiber ist dazu verpflichtet, personenbezogene Daten nach Maßgabe des MsbG zu anonymisieren oder zu pseudonymisieren. Nur wenn vom Verbraucher ein Tarif gewählt wird, der eine häufigere Messung und Übermittlung erfordert, werden weitere Daten an Netzbetreiber und Lieferanten versendet. Ein einheitliches und hohes Sicherheitsniveau wird durch Schutzprofile und technische Richtlinien für intelligente Messsysteme verbindlich gewährleistet. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) prüft und zertifiziert Geräte und Betreiber.

 

Austausch der Technik

Sie erhalten rechtzeitig vor dem geplanten Umbau ein Schreiben mit allen wichtigen Informationen und einen Termin für den Austausch des bisherigen Zählers.

Der Wechsel wird in der Regel nur ca. 30 Minuten in Anspruch nehmen. Eine kurze Unterbrechung der Energieversorgung (ca. 15 Minuten) ist für die Dauer des Zählerwechsels erforderlich.

 

Kosten des Messstellenbetriebs

Preisobergrenzen für den Messstellenbetrieb moderner Messeinrichtungen und intelligenter Messsysteme sind gesetzlich im MsbG festgeschrieben (vgl. 

Quelle: Bundesnetzagentur

Diese Entgelte für den Messstellenbetrieb intelligenter Messeinrichtungen können dem Preisblatt 3 gemäß Messstellenbetriebsgesetz der Dortmunder Netz GmbH entnommen werden.

Eine Übersicht über mögliche Zusatzleistungen und deren Entgelte sind dem Preisblatt 4 gemäß Messstellenbetriebsgesetz zu entnehmen.  

Bitte beachten Sie:

Die Preisobergrenzen gelten nur für Geräte, die vom grundzuständigen Messstellenbetreiber eingebaut und betrieben werden. Bei Beauftragung eines wettbewerblichen Messstellenbetreibers muss die Preisobergrenze nicht eingehalten werden.

 

Zusatzleistungen

Über die Standardleistung hinaus können Sie bei Ihrem Messstellenbetreiber zusätzliche Leistungen in Auftrag geben. Darunter fällt u. a. die Steuerung von Verbrauchseinrichtungen.

Weitere von DONETZ angebotene Zusatzleistungen finden Sie in unserem Preisblatt 4.

 

Haben Sie noch Fragen?

Für telefonische Rückfragen stehen wir Ihnen gerne Mo, Di, Mi und Fr zwischen 8.00 und 16.00 Uhr und Do von 8.00 bis 18.00 Uhr unter 0800-54497-77 zur Verfügung (kostenlos aus deutschen Telefonnetzen).

Antworten auf viele Fragen finden Sie auch in unseren FAQs.

Empfehlen können wir Ihnen auch den Flyer der Bundesnetzagentur zu intelligenten Messsystemen. Schauen Sie sich doch auch einmal unseren Film zur modernen Messtechnik an. 

 

  Moderne Messeinrichtung Intelligentes Messsystem
Anzeige Zählerstand und Verbrauch im Display über ein Online-Portal mit persönlichem Zugriff
Fernauslesbarkeit nein ja
Fernsteuerbarkeit nein ja
Datenspeicherung Zählerstände für 24 Monate ab Einbindung in das Kommunikationsnetzwerk
Schutz der Daten PIN-Eingabe am Zähler Schutzprofile und Richtlinien für die Datenübertragung gemäß Vorgaben Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)
Abbildung von zeit- oder lastvariablen Tarifen nein ja
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